FAQ
Häufige gestellte Fragen und Antworten
Die Projekte werden von einzelnen Baugruppen entwickelt. Dabei gibt es einige wenige «Leitplanken» für grund-genug Projekte. Diese sollen ökologisch, gemeinschaftlich orientiert, hochwertig, kostengünstig und maßvoll verdichtet sein. Neben diesen allgemeinen Ausrichtungen, geht es um Projekte die auf zwischengenutzten Bauflächen realisiert werden.
Abgesehen davon, kann die Baugruppe ihre gemeinsame Vision in ein Wohnprojekt übersetzen und ist darin grundsätzlich frei und selbstbestimmt. Natürlich gibt es aus anderen Projekten Erfahrungen, Entwürfe und Best Practices, an denen wir uns orientieren können. Das Projekt muss also nicht von Null neu gedacht werden, es kann auf bestehende Entwürfe zurückgegriffen werden. Ob und wie das sinnvoll ist, entscheidet die Baugruppe.
Unsere Aktivitäten konzentrieren sich (vorläufig) auf Vorarlberger Unterland (unteres Rheintal). Hier haben wir bisher über 60 attraktive Grundstücke gefunden, die für eine temporäre Bebauung zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus gibt es aber keine geografische Einschränkung. Welches Grundstück am Ende ausgewählt wird, liegt natürlich wieder bei der jeweiligen Baugruppe.
In der Regel formuliert die Gruppe Wünsche und Anforderungen an ein Grundstück und sucht sich dann gemeinsam den passenden Platz für ihr Vorhaben.
Wir organisieren laufend Info-Veranstaltungen in verschiedenen Formaten. Termine findet ihr auf unserer Website. Hier informieren wir über das Konzept, aktuelle Projekte und diskutieren mit euch offene Fragen. Ih könnt uns auch via Email (kontakt@grund-genug.at) kontaktieren und wir nehmen euch gerne in unseren Verteiler auf. So bekommt ihr laufend aktuelle Informationen. Wenn du ernsthaft Interesse hast, sag uns Bescheid.
Du kannst dann anhand eines Online-Fragebogens deine Bedürfnisse und Wünsche einbringen. Auf dieser Basis vernetzen wir laufend neue Interessent*innen, so dass wir regelmäßig mit neuen Gruppen in den konkreten Entwicklungsprozess starten können (dieser ist in der nächsten Antwort beschrieben).
Das ist schwer zu beantworten, weil jeder Prozess einzigartig ist, jenach Gruppe, Bedürfnissen und Dynamik. Die Grundstruktur sieht in etwa so aus.
=> Prozessauftakt: Wir laden alle Menschen die bereit sind ein konkretes Wohnprojekt zu entwickeln und die nächsten Wochen und Monate gemeinsam in einer Gruppe daran zu arbeiten zu einem neuen Entwicklungsprozess ein. Ein Commitment am Ende mit zu bauen braucht es noch nicht – aber die Bereitschaft ab jetzt konkret mitzuarbeiten – natürlich mit offenem Ausgang. In einer Auftaktveranstaltung gibt es ein erstes Kennenlernen untereinander, eine Klärung der Rahmenbedingungen und einen Ausblick was euch erwartet. (Für alle die einfach reinschnuppern und sich informieren wollen, ist eine Infoveranstaltung das bessere Format, der Auftakt ist ein erstes Arbeitstreffen)
=> Pionierphase: Diese Phase ist oft etwas chaotisch und es kann drunter und drüber gehen. Das Ziel ist in mehreren Arbeitstreffen (i.d.R. Halbtage) die wesentlichen inhaltlichen Eckpunkte des Projekts zu klären: Größe, Lage, inhaltliche Ausrichtung, Funktionen, Bauvarianten,… In dieser Phase sind die einzigen Einschränkungen die Leitplanken die der Verein vorgibt (ökologisch, kostengünstig, mobil, usw.). Die Pionierphase wird von einem Visionsworkshop abgeschlossen, in dem wir die wesentlichen Inhalte zu einem oder mehreren Bildern (Visionen) zusammenfassen wollen. Diese sind noch Entwürfe und im Detail gestaltbar, geben aber schon eine gute Orientierung. Es kann durchaus mehrere Visionspapiere geben – die Pioniergruppe muss sich also nicht auf eine Vision einigen. Die Visionen müssen wie das berühmte Rad auch nicht neu erfunden werden, sie können auf frühere Entwürfe zurückgreifen, umso schneller kann die Pionierphase abgeschlossen werden.
=> Öffnungsphase: Der Prozess ist bist zu diesem Punkt durchlässig, Menschen verlassen die Gruppe, neue Menschen kommen dazu. In dieser Öffnungsphase ruht die inhaltliche Arbeit und wir laden gezielt Menschen ein, sich an den bisher als Visionen formulierten Projekten anzuschließen. Die ursprüngliche Pioniergruppe kann also nochmal ordentlich durchgewirbelt werden. Sobald sich um eine Vision genügend Menschen versammelt haben, sodass die weitere Entwicklung des Projekts durch diese Gruppe gut getragen wird, beginnen wir mit der Baugruppenphase.
=> Baugruppenphase: Sie beginnt in der Regel mit einer Gruppe Menschen (der Größe des Projektes entsprechend, ca. 15 bis 20 Erwachsene) die sich um eine konkrete Vision (Lage, Größe, Bebauung, Ausrichtung, …) versammelt haben und sich als Baugruppe formieren (auch formal, etwa durch eine Vereinsgründung). Ab jetzt ist die Baugruppe relativ stabil, es können zwar noch einzelne Personen dazu kommen oder die Gruppe verlassen, aber die Durchlässigkeit nimmt schrittweise ab. Die Baugruppenphase hat zwei Schwerpunkte:
a. Planung: Die Vision wird schrittweise in konkrete Bebauungspläne und Entwürfe übersetzt. Damit werden auch Kosten klarer und Anpassungen sind im Detail möglich. Die gesamte Bauplanung wird gemeinsam mit der Gruppe entwickelt und von einem erfahrenen Archtitektenteam professionell begleitet.
b. Gruppenbildung: Die Baugruppe wird nicht nur gemeinsam planen und bauen, sondern auch zusammen wohnen und leben. Themen auf der menschlichen Ebene sind für solche Wohnprojekte mindestens so herausfordernd wie bauliche Aspekte. Deshalb begleiten wir die Gruppe in ihrer Zusammarbeit, der Entwicklung von Entscheidungsstrukturen, der Etablierung von offenen Kommunikationsformen, so dass eine lebendige und vertrauensvolle Nachbarschaft wachsen kann (die Intensität dieser Prozesse hängt natürlich auch davon ab, wie intensiv die Gruppe als Gemeinschaft zusammenleben will, von eng bis punktuell ist hier die Bandbreite groß).
=> Entwurf und Einreichung: Am Ende dieser Prozesse steht eine einreichfähig Entwurfsplanung
=> Bauphase: Da wir mit vorgefertigten Modulen bauen, ist die Bauphase in der Regel sehr kurz. Abhängig davon wieviel Eigenleistung die Baugruppe erbringen will (im Innen- und Außenbereich), kann es aber noch einiges zu tun geben bis zum Einzug.
Die Grundstücke werden durch die Baugruppe direkt gepachtet. Diese wird sich als Verein (oder vergleichbare Rechtsform) organisieren, damit hat der Verpächter einen Ansprechpartner und steht nicht mehren einzelnen Parteien gegenüber.
Wir pachten die Grundstücke im Baurecht, das auch im Grundbuch einzutragen ist. Um die Musterverträge und die Eintragung im Grundbruch kümmern wir uns.
Im Rahmen des Pachtvertrags wird der Rückbau festgelegt (wir bieten an, das Grundstück wieder im Urzustand zurückzugeben, ohne versiegelte Flächen etc.), die Pachtdauer und natürlich der Pachtzins. Dieser ist stark von der Lage des Grundstücks und der Pachtdauer abhängig und wird individuell vereinbart.